Äußerst glücklicher Mörsdorfer 3:0-Sieg gegen Allersberg
Mörsdorf (mei) Wer in der Halbzeitpause des Kreisklassenspieles TSV Mörsdorf gegen die DJK Allersberg einen 3:0-Sieg des TSV vorausgesagt hätte, der hätte sich über lautstarke Zweifel an seinem Fußballverstand nicht wundern dürfen. Zu überlegen war die Elf von DJK-Spielertrainer Carlo Schrenk, zu ungefährlich die Elf von TSV-Trainer Richard Meier.
Und es schien nur eine Frage der Zeit, wann den Gästen der erste Treffer gelingen würde. Doch der TSV konnte sich diesmal hundertprozentig auf seine Abwehr verlassen, vor allem die Innenverteidigung mit Alex Köstler und Philipp Groetsch sowie Torwart Patrick Gerner mussten des Öfteren in letzter Sekunde retten. Und wenn es ganz brenzlig wurde, war Christian Dausch zur Stelle, der an diesem Tag einfach überall zu finden war. Offensiv war von den Gastgebern praktisch nichts zu sehen, viel zu statisch wirkte das Spiel der Hausherren. In einer Situation geriet diese Passivität allerdings zum Vorteil. Bei einem hohen Ball im Mittelfeld sah ein TSV-Spieler nämlich zu, während zwei DJK-Spieler zum Kopfball hochstiegen – und voll mit den Köpfen zusammenrauschten. Nach einem dumpfen Schlag, der nichts Gutes erahnen ließ, lagen DJK-Spielführer Markus Seebeck und DJK-Spielertrainer Carlo Schrenk blutend am Boden. Während es bei Seebeck anscheinend bei der Platzwunde am Kopf blieb (er musste mit einem Kopfverband aber auch ausgewechselt werden), hatte es Schrenk offenbar schlimmer erwischt. Sichtlich benommen wurde er von Platz geführt und musste mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Zwar schien die DJK diesen Schock unbeeindruckt wegzustecken, im Laufe des Spieles machte sich dieser Ausfall aber immer deutlicher bemerkbar. Denn trotz ungestümen Anrennens der DJK war urplötzlich der TSV mit 1:0 in Führung. Einen Freistoß von der Außenlinie fast auf Höhe der Mittellinie zog Thomas Harrer mit viel Effet auf den langen Pfosten, Florian Gerner kam von hinten angestürmt und verlängerte das Leder unhaltbar für Torwart Simon Lehner ins Netz (59.). Stürmische Angriffe der DJK waren die Folge, was dem TSV, der jetzt Morgenluft schnupperte und sich in allen Mannschaftsteilen auf seine kämpferischen Qualitäten besann, viel Platz zum Kontern gab. Einer davon führte zum 2:0. Nach einem weiten Einwurf von Michael Mauderer die Linie entlang zeigte Benjamin Ramsauer das, was die TSV-Fans öfter sehen möchten. Mit einem energischen Antritt und viel Übersicht zog er an zwei, drei Gegenspielern vorbei und schob überlegt allein vor Torwart Lehner das Leder ins Tor (73.).
Ungläubiges Kopfschütteln auf Allersberger Seite über diese Wendung des Spieles waren nur allzu verständlich. Und es sollte noch schlimmer kommen. Nach einem Freistoß von Philipp Großbeck wieder fast von der Außenlinie, diesmal aber auf der anderen Seite, stürmten vier TSV-Angreifer vor dem Tor dem Ball entgegen, was Torwart Lehner so irritierte, dass der Ball unberührt im Tor landete – 3:0 (78.). Allersberg gab sich zwar immer noch nicht geschlagen, doch an diesem Tag wollte weder über Kombinationen noch per Gewaltschüsse aus der Distanz, die sichere Beute von TSV-Keeper Gerner wurden, einfach kein Treffer gelingen. Der wäre fast noch Thomas Harrer geglückt, aber sein Eckball senkte sich nur auf die Torlatte (90.). Spiegelt schon das 3:0 den Spielverlauf in keiner Weise wider, wäre ein 4:0 dann aber auch schon absolut des Guten zu viel gewesen. Die Revanche für die 1:5-Schlappe im Hinspiel war aber dennoch bestens, wenn auch glücklich gelungen.
TSV Mörsdorf: Patrick Gerner, Philipp Groetsch, Matthias Hofbeck, Alex Köstler, Philipp Großbeck, Christian Dausch, Tobias Prantl, Daniel Kraus, Florian Gerner, Thomas Harrer, Benjamin Ramsauer (Stefan Hofbeck, Michael Mauderer, Martin Meixner).
DJK Allersberg: Simon Lehner, Andreas Gerngroß, Markus Seebeck, Kevin Bergmann, Tobias Fiegl, Demir Deniz, Carlo Schrenk, Christian Lauber, Bastian Fiegl, Celal Soganci, Andre Ulrich (Christian Kirchhof, Michele Hoffmann, Ömer Deyhan, Daniel Fiegl).
Tore: 1:0 Florian Gerner (59.), 2:0 Benjamin Ramsauer (73.), 3:0 Philipp Großbeck (78.).
Eine Revanche gab es auch im Spiel der Reserven. Der 1:0-Sieg des TSV im Hinspiel war der Anfang einer kleinen Erfolgsserie, von der momentan aber weit und breit nichts zu sehen ist. "Da erübrigt sich jeder Kommentar", war der Kommentar von Peter nach dem 0:7. Und: "Es kann nur noch besser werden!"
Selten einen Schritt zu spät kommt TSV-Verteidiger Alex Köstler (Nummer 4) so wie hier im Zweikampf mit DJK-Stürmer Christian Lauber (Foto: Jochen Münch, Hilpoltsteiner Kurier)
